Archiv für den Monat: Juli 2014

Segeln in Ecuador

Nun wir dachten dass wir am 29. Juli wieder unterwegs sind. Endlich Richtung Galapagos. Wir haben ja viel Zeit verbracht um Papiere für Polynesien und Galapagos zu organisieren. Tja, für Polynesien brauchen wir keine, so mindestens sagt die französische Botschaft. Und für Galapagos ist es so teuer (günstigste Offerte 480 USD, teuerste 700 USD) um 1 Papier zu bekommen, dass wir es einfach nicht machen. Also 6 Wochen Zeitverschwendung, ausser unsere Besuche im Land. Die waren schön.

Und jetzt wollen wir gehen und tja es geht nicht. Freitag Feiertag? nur für die Hafenbehörde? Montag, niemand hier um eine Zarpe auszustellen? Bin gespannt wann wir schreiben, hurra wir legen ab.

Eine Überraschung in Cuenca

Wenn Du die Türe siehst willst Du gleich umkehren. Wenn Du aber dann das Hostal Naranja betrittst änderst Du deine Meinung schnell.  Und wenn Du das «bien venido» hörst, dann willst Du für immer bleiben. Und so verbringen wir 2, 3 Nächte in einem ganz speziellen Hotel.

Patrick Heini

14. Juli 2014

Die Woche vom 14. 7. bis ca. am 20. sind wir unterwegs nach Guayaquil und Cuenca. Dann die Woche drauf, (Woche 30) letzte Vorbereitungen zum Ablegen. Und dann in der Woche 31 werden wir nach Galapagos segeln. Dort, je nach dem was wir fertig bringen, werden wir knappe 3 Wochen verbringen. Und dann, ja dann starten wir unsere längste Reise, wir durchqueren den Pazifik. Also bald hört ihr lange nichts mehr von Uns. Internet Galapagos ? im Pazifik nix.

Bus fahren in Ecuador / Südamerika

Wenn einer eine Reise tut… in Südamerika, dann soll er den Bus nehmen.

Wir kennen und schätzen es auch hier in Ecuador. Aber schon vorher, von vielen Reisen in Südamerika habe ich oft den Bus genommen. Argentinien, Bolivien, Mexico, Paraguay, Peru und Uruguay, überall habe ich immer den Bus genommen.

Und eben jetzt hier in Ecuador haben wir schon einiges mit dem Bus gesehen. Interessant, die Leute hier ziehen es vor in der Nacht zu reisen. So können sie den nächsten Tag gleich wieder ihren Tätigkeiten nachgehen. Wir Touris reisen natürlich lieber unter Tag, da sehen wir etwas von der Gegen.

Bus 937 Bus 758

Und zu sehen gibt es viel. Edith bemerkt vor allem die armen Tiere. Jedes Tier welches sie sieht, sollte besser/anders gehalten werden. Was sie so sieht gibt uns beiden viel Gesprächsstoff. Der arme Hund der da hinkt und natürlich unterernährt ist. Die Katze die ängstlich gejagt durch die Strassen eilt, das Schwein und die Kuh die da in der abgeweideten riesigen Fläche wie verloren dastehen . In Tat und Wahrheit geht es den Tieren hier zum Teil besser als in der Schweiz, zum Teil aber auch schlechter. Sie leben in der Natur, was auch nicht nur Vorteile hat. Ein hygienischer Stall und regelmässig Futter ist vielleicht als Schwein auch nicht zu verachten.

Viele Mütter reisen mit ihren Kindern. Und wenn man mit Frauen ins Gespräch kommt, hören wir oft von ihren 4 und mehr Kindern. Frauen mit 20 haben sicher schon 3 und mehr Kinder. Die Kinder werden im Bus sich selber überlassen. Die armen, nicht einmal Nintendo haben sie dabei. Trotzdem, das geht eigentlich ganz gut. Man hört kaum Kindergeschrei oder Zwängen. Nur einmal hat eine kleine satte 4 Stunden geplaudert. Herzig, das Maul hat nie aufgehört zu plappern.

Für uns ist die Gegen meist sehr interessant. Die Vegetation ändert schnell von der Küste bis wir in den Anden auf über 2‘000 m sind. Meist ist es an der Küste bewölkt und wenn wir in die Berge kommen, scheint die Sonne. Zum Glück, sonst wäre es auch unter Tags kalt. So ist es unter Tags angenehm warm und nachts Kühlt es ziemlich ab. Wenn wir durch Dörfer oder Städte fahren sehen wir überall die halbfertigen Gebäude. Man baut bis man kein Geld mehr hat, dann hört man auf und wartet auf mehr Geld, das nie kommt. Und man ist dann auch so zufrieden. Und wir können an fast jedem Haus die rostigen Betoneisen bewundern. Alle verkaufen in ihren Geschäften oder Ständen dasselbe. Keine Abwechslung, kein Hervorheben der Produkte und wohl kaum andere Preise. Wir sind einfach erstaunt.

Die Strassen sind eigentlich sehr gut. Es gibt wenige Autobahnen, und wenn, dann muss man zahlen. Viele Strassen sind 2-Spurig. Und wenn nicht, dann kann man doch immer überholen, oder mindestens überholt man fast immer. Wehe wenn es regnet. Dann werden die Strassen zum Flüssen und die Sicht ziemlich eingeschränkt, aber die Fahrweise ändert sich kaum. Trotzdem, die Busse sind ein sicheres Verkehrsmittel. Eindeutig sicherer als der Individualverkehr.

Die Buse sind ziemlich pünktlich. Und wird unterwegs gestoppt, 20 Minuten, dann sind es wirklich nur 20 Minuten. Einige Latinos müssen dann dem Bus nachspringen, weil sie nicht begreifen dass zwanzig nicht 21 ist. Es wird wenig angehalten. Eine 4-Stunden Fahrt ist meistens ohne halt. Also Blase vorher leeren. Interessant wird die Temperatur im Bus gestaltet. Entweder 30° oder 17°. Kein Witz, entweder friert man oder man schwitzt. Zum Glück haben wir meinen 30-jahre alten Poncho behalten. Die Alpakawolle hält uns beide warm. Ansonsten sind die Buse recht bequem. Es gibt auch billige Buse, da sitzen dann mehr Leute drin. Billig? Im Luxusbus bezahlen wir für eine 8 Stunden Fahrt (ca. 400 km) 10 USD pro Person. Sitze sind nummeriert. Meistens funktioniert das gut. Nur manchmal findet man seinen Sitz besetzt, Einheimische und Touristen. Und dann kann es sein, dass sie stur sind. Leider fühlt sich das Buspersonal (Chauffeur und Begleiter) nicht zuständig. Zum Glück ist das aber selten.

Hunger oder Durst muss man im Bus nicht leiden. Zwar steht überall angeschrieben, Essen und Trinken verboten. Immer mal zwischendurch kommen fliegende Händler in den Bus und preisen ihre Ware an. Ein paar Minuten (oder 5km) später steigen sie aus dem fahrenden Bus (keine Angst er ist langsam genug).Nicht sehr lange und der nächste kommt mit Eiscreme.

Ob am Tag oder in der Nacht, alle schlafen. Nur Edith und ich diskutieren:  arme Tiere, dicke Frauen, viele Kinder, schmutzige Orte, halbfertige Häuser, gleiche Geschäfte, schöne Schluchten, sonderbare Pflanzen – bis auch wir müde ein Nickerchen machen.