Roli, Besuch im Februar 2015

Fast den ganzen Februar war Roli bei uns. Natürlich wollten wir ihm etwas zeigen und so suchten wir den richtigen Moment um in den Süden der Marquesas zu segeln. Wir freuten uns auch, so konnten wir alles noch einmal besuchen nachdem wir doch 3 Monate ausschliesslich die nördlichen Inseln besuchten.

Die ersten paar Tage besuchten wir verschiedenen Buchten auf Nuku HIva. Roli ist mit uns einverstanden, Anaho im Norden ist die schönste Bucht. Von Hakaui, oder wie die Segler sagen Daniels Bay wollten wir loslegen.

Der 1. Versuch misslang, eine gebrochene Segeltasche liess uns nach Taiohea zurückkehren. Am nächsten Tag wurde geflickt.

2. Versuch, wir legten los und waren nach einer stürmischen überfahrt kaum vor Ua Pou. Also Motor einschalten und Richtung Hafen. Aber ein Squall (Regen und Starkwind) verwehrte uns die Einfahrt. Der Hafen ist so klein, dass man unter solchen Bedingungen nicht einlaufen kann. Als es aufklart versuchen wir es noch einmal. Aber das gleiche Lied (oder besser gesagt wieder ein Squall). Es ist 1700, wir entscheiden zurück nach Nuku HIva, Taiahoe. Zum Glück kann man nachts in diese Bucht einlaufen. Um 2200 kommen wir an. Vorsichtig suchen wir einen Ankerplatz. Die Hälfte der Ankerlieger finden es unnötig ein Ankerlicht zu setzen. Resultat unseres Ausfluges: 20 Liter Diesel weniger, 2 Segeltaschen kaputt und ein Autopilot mit Wasser gefüllt. Am nächsten Tag wurde geflickt und Diesel nachgefüllt.

3. Versuch, wir legen los und tatsächlich mit Autopilot geht es unter Segel in den Süden. Aber immer hart am Wind. Ein Kurs den Katamarane und Edith nicht mögen. Aber wir sind harte Segler und so überwachen wir während 20 Stunden unseren Kurs, damit wir auch ja kein Grad Höhe verlieren. Am Morgen um 900 geben wir auf und laufen Tahuata an. Wir hätten Fatu Hiva erst nach dem dunkel werden geschafft. Und dort kann man Nachts nicht anlegen. Hapatoni ist schon besetzt, wir finden kein Platz. Also fällt um Mittag der Anker in Vaitahu, dem Hauptort von Tahuata. Nichts kaputt, keine Reparatur, nur Reinigen und trocken ist angesagt. Tja aller guten Dinge sind 3 Versuche. Roland hat gedroht den Skipper abzusetzen wenn der 3. Anlauf nicht klappt. Aber wir entschieden uns, dass der 3. Versuch, wenn auch nicht ganz doch OK sei.

Am nächsten Tag ging es in die nächste Bucht, Ivaiva Iti. Und nach einer Nacht, ganze 1.5 Sm weiter nach Hanamoenoa. Dort traffen wir wieder Steven (oder unser Robinson). Er schien sich auch zu freuen. Beide Buchten sind das welches wir unter „Südsee“ verstehen. Palmen, blaues Wasser und einen weissen Strand. Eben, so richtig Kitschig. Roli freut‘s und seine Kamera läuft heiss. Auch wird das „Füdli“ im Wasser geschwenkt. Hier lädt das blaue Wasser zum Baden ein. Schon beim ersten Mal fanden wir hier die blaue Lagune.

Sonntag ist eh nichts los, also ab Richtung Atuona. Die Enge zwischen Hiva Oa und Tahuata wir kreuzend überwunden. Roli als Motorbootfahrer schüttelt nur den Kopf ab diesen Seglern. Wir brauchen aber nur knapp 3 Stunden um im schmutzigen Wasser von Atuona den Anker zu versenken. Unsere Freunde Rich, Cat und Dani freuen uns zu sehen. Der Hafen ist recht voll und wir müssen ganz hinten im flachen Teil ankern. Atuona hat sich nicht verändert, selbst das Touristenbüro ist noch immer geschlossen. Hier werden die Vorräte wieder aufgestockt. Vor allem Cola muss her. Und nicht vergessen – Kondensmilch.

Am Dienstag können wir weiter und wir kreuzen Richtung Osten um Puamau anzulaufen. Es ist zum Verzweifeln, es ist ein Kreuz mit Roli, immer Kreuzen. Wir schaffen es gerade noch vor dem dunkel werden. Wir werden so richtig durchgeschüttelt wären der Nacht. Die Wellen laufen fast ungebremst in die Bucht. Am Morgen segeln wir gleich los nach Hanaiapa. Auch hier ist es nicht viel besser mit dem Schaukeln. Wie jeden Abend, regnet es auch hier. So haben wir wenigstens immer Wasser im Tank.

So die Zeit läuft (und der Bericht wird zu lange). Wir sollten wieder zurück in den Norden. Was laufen wir an von den nördlichen Marquesas, Ua Pou, Nuku Hiva oder Ua Huka. Wir planen nichts, einfach hart am Wind segeln und sehen wo wir landen. Sonst wird Roli Patrick als Skipper absetzen. Und wird das ein Ritt. Um 03:00 wird aufgestanden und der Anker gelichtet. Die ersten paar Meilen sind so wie man sich segeln wünscht. 15 Kn Wind aus 90 Grad. Wir laufen bis 10 kn in ruhigem Wasser. Ich freue mich auf eine schöne Fahrt. Doch dann sehen wir einen dunklen Fleck am dunklen Himmel. Der Radar betätigt es, ein Squall. Und schon geht es los, Böen und Regen. Innert kurzer Zeit sind die Badehosen nass, Körper geduscht und der Kurs um 90 Grad falsch. Nach 20 Minuten ist der Spuk vorbei und wir sind wieder auf Kurs Richtung Ua Huka. Ja wir hoffen dass wir die Östlichste der Nordinseln anlaufen können. Denn auch die Heini’s waren noch nicht auf dieser Insel. Es sollte nicht der einzige Squall bleiben. Aber trotz allem, wir erreichen Ua Huka nach nur 8 Stunden. Die stärkste Böe wird mit 35 kn gemessen. Und die Wellen sind für dieses „bisschen“ Wind viel zu Chaotisch. Fast ohne Frühstück beenden wir die Fahrt. Wir liegen mit einer Megayacht zusammen in der Bucht von Hane.  Schwell hat es nicht so viel. Dafür umso mehr Böen und Regen. Edith und Roli bestehen auf einen Landausflug. Anlanden mit dem Dinghi ist eine Sache für sich. Nun ich bleibe Allure treu und bewache sie. Edith und Roli versuchen einen Marsch zu machen, es wird eine gigantische Dusche. Erbsengrosse Tropfen und 50 Kn Wind erzählen die zwei durchnässten als sie vom Dinghi abgeholt werden. Wir sind alte Hasen mit dem Dinghi, man könnte ohne Regen trockenen Fusses einsteigen im Gegensatz zur Crew der Megayacht, die müssen durch die Brandung nass ins Dinghi steigen.

Die Rückkehr nach Nuku Hiva ist eine gefreute Sache. Trotz hoher Wellen können wir mit achterlichen Winden zurück segeln. Kaum ein schaukeln und bis zu 10 kn Geschwindigkeit, so ist segeln schön. Zurück in Taiohae geht es gleich ab ins Internet. Auch die Waschmaschine wird angeworfen und gleich wieder Strom und Wasser vergeuden. (Ups das hört Edith nicht gerne)

Am Samstag hat es hier in Taiohae ein traditionelles Fest gegeben. Natürlich haben wir Tickets gekauft. Von 12 Mittags, bis Mitternacht lokale und moderne Musik und ein grosses Buffet mit allen Marquesischen Köstlichkeiten. Der Krach (die Musik) ist so gross, dass Edith nicht bis Mitternacht bleiben möchte. Also zurück zu Allure. Roli bleibt. Hoffentlich ist er bis Morgen zurück, da wollen wir ja noch nach Anaho verholen. Das ist Rolis Wunsch, als letzte Fahrt für diesen, seinen Besuch. Wann und wo und vor allem was für Wünsche für seinen nächsten Besuch? wir werden es sehen. Und ja, es war Kurzweilig mit ihm zusammen und hat uns Spass gemacht.

 

One thought on “Roli, Besuch im Februar 2015

  1. Rolli

    Liebe Edith, lieber Patrick

    Ich bin nach einem spitzenmäßigen Segeltörn auf der Allure wieder gut zu Hause angekommen – und vermissen schon jetzt das warme Wetter und die Sonne des Marquesas Archipel.
    Vielen Dank noch mal für die unvergesslichen Urlaubstage auf hoher See sowie in den traumhaften Buchten, die wilden Feste an Land, und für Manöver die man nicht so schnell vergisst ……… ;-).

    Ich hoffen wir sehen uns mal wieder

    Viele liebe Grüße
    Roli

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