Fidschi mit dem Gast

Kaum haben wir Jasi am Flughafen abgeholt, ging es per Taxi zurück zum Denarau Yachthafen. Übrigens so nebenbei. Unser Taxi, der uns zu Flughafen brachte, meinte er wolle warten. Und er machte uns einen besseren Preis, als zwei Einzelfahrten. Am Flughafen angekommen wollte ich ihm die Hälfte des Geldes geben. Er meinte, nein nein, erst wenn wir zurück sind in Denarau. Und nach diesen Worten verschwand er und fuhr von dannen. Etwa 20 Minuten nachdem Jasi gelandet war, erschien er wieder. Und er freute sich mit uns auf die Ankunft von Jasi.

Zurück in Denarau gingen wir gleich zum Schiff, welches noch immer draussen wartete. Kaum ausgepackt, wieder zurück in den Hafen, der so schön touristisch ist. Die zwei Frauen gingen gleich „lädele“ und waren bald nicht mehr zu finden.

Die Ferien fingen so richtig an als wir in Malolo Lailai ankamen. Das ist die erste grössere Insel der Mamanuca Islands. Wir werden wahrscheinlich die Mamanuca und die Yasawa Inseln besuchen während der Zeit das Jasmin bei uns ist. 3 Wochen ist halt schon nicht so viel. Also Malolo Lailai, Musket Cove. Diese Bucht wird von vielen Seglern besucht, entsprechend ist sie ziemlich voll. Schon der Name ist vielversprechend. Und für 25 Fidschi Dollar (geteilt durch 2 = CHF) wird die ganze Crew lebenslänglich Clubmitglied und die Yacht darf den Stander fliegen. Wir besuchen die Insel und wandern bei mittlerem Hochwasser dem Strand entlang. Die meisten Segler und Inselbesucher sind nicht gerne zu Fuss unterwegs. Entsprechend gehört uns der Küstenabschnitt 100m von Hafen und Resort entfern uns alleine. Es werden mindestens 1kg Muscheln und tote Korallen gesammelt. Am späteren Nachmittag essen wir an Land und erschrecken uns über die Preise. Fidschi ist eigentlich günstig. Aber in den Resort sind die Preise von der Schweiz kopiert plus 10%. Trotzdem es macht Spass mit unserem Gast.

Und so richtig los mit Fidschi Ferien geht es in den Yasawa Inseln. Eine Insel nach dem andern, eine Bucht nach der anderen. In vielen Buchten bist du alleine oder mit anderen Seglern, in manchen Buchten gibt es auch Resorts. In einigen sind Segler sehr willkommen, in einigen nur geduldet. Je weiter nördlich man kommt, desto weniger Segler findet man. Nur noch in der Blauen Lagune (ja dort wurde der gleichnamige Film gedreht) findet man wieder viele Segler.

Der Wind in den Yasawas wechselt von schwach bis unangenehm stark. Kein Sturm, aber alles über 20 Knoten ist halt etwas viel. Und natürlich kommt er oft auf die Nase. Eigentlich könnte man ja einfach in die nächste Bucht, aber Gäste sind anspruchsvoll und wollen etwas geboten bekommen. So muss halt oft der eiserne Gustav herhalten. Zum Glück haben wir ja 2 von denen.

Wir erzählen hier nur von den Stopps von mehr als einer Nacht. Und das haben wir auf Waya in der Likuliku Bay das erste Mal praktiziert. Dort haben wir auch das Oktopus Resort vorgefunden. Soll ein Backpacker Resort sein. Allerdings mit gesalzenen Preisen. Wenn man einen ganzen Tag irgendwo bleibt, hat man auch genügend Zeit die Fische zu besuchen und die Hügel zu erklimmen. Beides haben wir hier gemacht. Und dann noch einen kleinen Snack als Mittagessen genossen. Das eigentlich zwangsweise. Das Meer hat sich nämlich entschieden zu verschwinden. Wir haben unser Dinghi etwas vom Resort weg an den Strand gezogen. Um 12 Uhr war es halt dann Niedrigwasser und wir hätten unser Dinghi über die Korallen tragen müssen, 200 m. Also ein Snack.

Unterwegs krachte es wieder einmal und zum 3ten Mal brach unser Bugsprit. Diesmal nicht nur der Bugsprit, der Schock zerriss auch gleich das Leichtwindsegel. Autsch, das wird eine teure Reparatur. Und das alles nur, weil Metal Marine in Port Napoleon das billigste dünne Aluminium-Rohr genommen hat. Wir haben wirklich keine Freude an den Arbeiten von Metal Marine. Ausser hohen Preisen und schlechter Arbeit haben die nichts zu liefern. Aber wir haben ja schon genügend geschrieben über Port Napoleon und die lokale Yacht-Mafia.

Auch in der blauen Lagune sind wir länger geblieben. Ein erster Marsch brachte uns auf die Südwestseite von Nanuya Sewa. Dort fanden wir Lo’s Teehaus. Einmal mehr eine Überraschung. Wir genossen Tee und Kuchen und Madam verliess ihr Teehaus mit allen Souvenirs. Sie kam einige Zeit später zurück, als wir bereits auf halbem Weg Richtung Südseite der Insel waren. Welch ein Vertrauen!

BL Nanuya Zurueck 334 Wir suchten nämlich einen Weg der Küste entlang mitten durch einen Pass, der während Niedrigwasser begehbar sein sollte. Doch wir waren verloren. Dank einem Fidschianer den wir antrafen fanden wir auch den richtigen Eingang in die Mangroven. Und tatsächlich nach kurzer Zeit sah man durch den Pass wieder das Meer, die Westseite der Insel. So ein Spaziergang im knöcheltiefen Wasser durch die Mangroven ist schon speziell. Dank unserem Führer etwas weniger aufregend, denn ich sah uns schon bei Hochwasser in den Mangroven die Nacht verbringend.

Waya 219 Die Blaue Lagune ist eine Bucht von vier Inseln umgeben. Nanuya Sewa im Nordosten. Fast anschliessend im Südosten, eben nur durch diesen begehbaren Pass getrennt, Nanuya Levu oder Turtle Island. Im Nordwesten Matathawa Levu und im Südwesten Matacawa Levu. Ich hoffe du kannst dir all diese Namen merken und die Inseln unterscheiden. Man muss nicht nur dazwischen navigieren, auch den vielen zugehörigen Riffs ausweichen. Also mach keine Fehler.

Wir wollten von der Blauen Lagune aus eine Höhle besuchen auf der Nachbarinsel. Das Resort offerierte uns einen stolzen Preis. Als sie merkten dass uns das zu teuer war gab es einen neuen Preis mit Watertaxi für 120 Fidschi Dollar. OK, morgen früh um 8 Uhr bei Allure. Aber am Abend wurde die Abmachung geändert, wir sollten einen lokalen Kapitän bekommen, auch 120 FD. Und das bedeutete Spass für uns. Sami war zuerst recht ernst, kaum ein Lächeln. Aber er taute bald auf und wir waren Freunde als wir vor der Höhle auf Sawa I Lau ankerten. Es waren nochmals 60 FD fällig für den Eintritt. Na ja, 30 Franken für 3 Personen für diese Grotte das geht gerade noch. Früher war es einmal 2 FD pro Person.

Auf dem Rückweg kamen wir von der Ostseite auf die Blaue Lagune zu. Eigentlich alles trocken fallend, keine Einfahrtmöglichkeit, ausser mit Sami. Wir hatten eigentlich fast immer über 20m unter dem Kiel. Einmal mehr den Navionic Seekarten ist nicht zu trauen. Er führte uns auch noch in eine Nachbarbucht zum Einkauf. Gemäss Seekarten alles unmöglich. Aber wir hatten immer mehr als 5m Wasser unter uns. Und die Frauen waren glücklich wieder einkaufen zu können. Dort gab es einen Gemüsegarten und da konnten die beiden nach Herzenslust einkaufen und die Vorräte „Ship store“ wie wir lernten, ergänzen.

Sawa I Lau war der nördlichste Punkt der Yasawa Inseln, den wir besuchten. Ab der blauen Lagune führte uns der Weg wieder zurück Richtung Viti Levu. Nicht in Eile, aber doch zurück.

Die Insel Drawaqa liegt zwischen zwei anderen Inseln. Im Noren befindet sich ein Pass der gelegentlich auch trocken fällt. Also nicht zu ankern, aber sonst etwas spezielles. Im südlichen Pass, da kann man ankern. Das machten wir auch die erste Nacht, weil es am südlichen Kap von Drawaqa schon 2 Yachten hatte. Beim Ankern war noch alles ruhig. Wir hatten ja auch gerade Hochwasser. Aber dann ging es los. Wir hatten offensichtlich den Platz mit der stärksten Strömung gefunden. So blubberte und schaukelte es die ganze Nacht. Zum Glück namen die beiden Yachten an der Südspitze von Drawaqa Abschied und wir konnten dort ankern. Viel ruhiger. Und um 11:00 gingen wir mit dem Dingi in die Nordpassage. Den genau um Hochwasser finden sich dort die Rochen ein. Es war nicht einfach sie zu finden, aber wir entdeckten sie. Zuerst nur einen und bald darauf noch ein Pärchen. Schade dass die Sicht im Plankton reichen Wasser nicht so gut war.

Waya Dorf 238 In der südlichen Bucht der Insel Waya besuchten wir ein Dorf. Wir brachten dem Oberhaupt Kasava Wurzeln. Er akzeptierte unser Gastgeschenk und segnete es. Leider gab es keine Kava-Zeremonie, er behielt die Wurzeln für sich. Die Frauen bereiteten ihre Bastmatten aus und legten allerlei Krimskrams als Souvenirs drauf. Wir besuchten jede der Damen und kauften auch dies und das. Mitbringsel für die Schweiz.

Am nächsten Tag gingen wir mit Atu, einem etwa 15 Jährigen Knaben auf Kraxeltour. Wir erklommen einen der umliegenden Hügel aus Vulkangestein. Das einfach um die Aussicht zu geniessen. Am Nachmittag verholten wir in eine südlich gelegene Bucht damit wir noch in schön durchsichtigem Wasser baden konnten. Und wau, was für Korallen wir hier vorfanden. Eine nette Überraschung.

Der Wind war uns gnädig gesinnt, wir konnten den ganzen Weg zurück nach Viti Levu segeln. Allerdings drehte der wind während unserer 5-Stündigen Fahrt um 270°. Trotzdem, wir konnten ständig segeln. Und wir kamen früh genug in Denarau an, sodass wir noch bei genug Tageslicht ankern konnten.

Die nächsten Tage waren gefüllt mit Einkaufen, Inselbesuch per Auto und eben wieder „Zivilisation“ geniessen. Leider gingen die letzten Tage viel zu schnell vorbei. Und schon kam die letzte Fahrt mit unserem Mietauto – Richtung Flughafen. Jasmin kehrt zurück in die Schweiz und wir sind traurig. Edith macht sich gleich ans putzen, ihre Therapie und ich schreibe den Bericht zu Ende, so kann ich noch einmal das Geschehene zurück blenden. Tja wir werden ja wohl noch etwa 3 Monate hier in den Fidschis bleiben. Es hat ja noch einige andere Inselgruppen die es zu besuchen gilt. Und da ist ja dann noch das Bula-Fest und das Hibiskus-Fest. Aber das in einem nächsten Bericht.

 

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