1200 SM gegenan

1270 SM haben wir geplant, dass wir zurücklegen bis Opua, Neuseeland. Etwas mehr ist es geworden, aber wie schon der Titel sagt, 1200 SM gegenan.

Routenplanung

Routenplanung

Wir haben viel Auguren befragt, wir haben viel Schlimmes gehört, wir wurden von allen Seiten gewarnt. Am Schluss hatte sogar Edith bedenken.

Es war klar, zuerst nach Südwesten bis man nördlich vom nördlichsten Punkt von Neuseeland ist, 30°Süd. Solange gilt es Westen zu machen. Dann, für das schlimmste gewappnet sein und abdrehen Richtung Südosten um vor den Weststürmen ablaufen zu können. So sollten wir es überleben.

Und so ist es nicht gekommen.

Von Savusavu sind wir losgesegelt, damit wir auch sofort aus der Reichweite der Behörden kommen. Die hatten uns eigentlich erklärt, dass man in Fidschi-Wasser untertags segelt und nachts ankert. Einfach nicht an Land gehen, das sei die Regel. Kaum hatten wir die Papiere in der Hand hiess es sofort raus, nirgends anhalten. Wir werden das genauestens kontrollieren. Phu, da war unser Plan im Eimer. Wir wollten ja raus aus Savusavu und in der Bucht noch das UW-Schiff reinigen.

Also ab Richtung Ovalau an unseren „Nachtankerplatz“. Es wurde ein Kampf, wir schafften gerade noch den südlichsten Punkt vom Namena Riff. Und auch danach, immer schön hart am Wind damit wir auch im Norden von Makogai vorbeikommen. Erst danach konnten wir etwas ruhiger nach Nord-Ovalau segeln.

Auch am Südöstichen Zipfel von Viti Levu vorbei ging es hart am Wind in die Kadavu Passage. Dort liess der Wind dann nach, aber drehte nach Süd-Südost. Also weiter bei Leichtwind gegenan. Das geht mit Allure nicht schlecht, so läuft sie einigermassen Höhe.

Als wir in etwa auf der Höhe vom südlichsten Punkt von Neukaledonien waren, drehten wir Richtung Süden, genau mit dem Wind der jetzt auch von Süden kam. Zum Glück immer wenig Wind und kaum Wellen. Ein Tag sogar totale Flaute null Wind, null Wellen.

Pazifik Flaute 078

 

Nein das ist kein Bild in öl oder moderne Kunst. Das ist ein Foto von einem Fotographen mitten im Pazifik während einer Flaute.

Wirklich, kein Hauch von Wind, keine Wellen, nicht 1mm, nicht mal Schwell.

 

Endlich die ominösen 30°S und wir schön brav genau über der Nordspitze von Neuseeland. Sollen wir jetzt schon Reffen und Richtung SE segeln? Wir drehen ab, mit dem Wind, der jetzt von SE kommt.

Am Freitag der 13 ist es soweit, der Wind dreht auf, auf über 30 Kn. Natürlich von SE. Den ganzen Freitag geniessen wir Wind und Wellen. Vor allem nachts macht das gar kein Spass, den es rumpelt einfach und man weiss nicht warum.

Ab Samstag wird es wieder ruhig, der Wind dreht über Ost Richtung Nord und wir gleiten mit Wind von Achtern und Wellen von überall Richtung Neuseeland. Samstag auf Sonntagnacht werden die Wellen immer kleiner, das Segeln immer angenehmer und der Wind aus Norden nimmt immer mehr ab. So gefällt es uns, aber anstatt dass wir am Samstagabend ankommen, wird es Sonntag 04:30. Wir machen am Q-Steg (Zoll und Quarantäne) fest und steigen beim ersten Tageslicht müde, aber glücklich in die Koje.

Punkt 8 klopft der Zoll, in 10 Minuten komme ich und wir machen die Papiere meint die Zöllnerin. Nett so weit, aber sie stellt sich nicht einmal vor. Um 08:30 sind wir offiziell in NZ. Und um 9 kommt die Biosecurity. Alles wird untersucht. Und alles was uns erzählt worden ist das dürft ihr, das dürft ihr nicht war falsch. Die Biomenschen haben uns vieles weggenommen aber auch ganz überraschend vieles gelassen. Alles in allem eine gnädige Prozedur. Um 10 Uhr sind wir frei und dürfen an den Steg W01 verholen. Dort bleiben wir einige Tage um uns an die Kälte von der Neuseeländischen Nordinsel zu gewöhnen. Unser erste Tat ist nicht einkaufen, sondern eine Heizung organisieren.

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