Archiv der Kategorie: Tips for Sailors

Malmö. Ja Malmö

Sonntag, 8. Mai sind wir nach wenigen Kilometer von Kopenhagen kommend hier in Malmö gelandet. Eigentlich wollte ich nicht hier her, aber Edith schon. Also nutzen wir den Stopp aus. Und ja Malmö wurde ereignisreich.

Sonntag. Also ab ins Zentrum. Frisch auf die Velos gestiegen und eine Fahrt durch das reiche Viertel der Stadt. Tolle Häuser hat es hier. Dann auf dem Platz vor dem Stadthaus Velos festbinden mit 2 Schlösser. Einmal am Hag festbinden, einmal beide Vorderräder.

Und im Zickzack an den paar Sehenswürdigkeiten vorbei. Ein altes Haus, 600 Jahre soll es auf den Dielen haben, fordert unsere Aufmerksamkeit. Töpferplättchen mit Bilder bemalt, bunte Schmetterlinge und anderes Getier, Figuren, wirklich toll gemacht verlangen nach gekauft zu werden. Und wir erstehen 2 Plättchen mit Bilder, das Dritte, eine Miniausgabe gibt `s obendrauf gratis.

Nach dem Nachtessen noch ein paar gemütliche Schritte zurück zu unseren Fahrräder. Gleich können wir geruhsam die gut 7 km zurück zum Camper radeln. Nur, daraus wird nichts. 2 geknackte Schlösser liegen da am Boden, genau da wo vorher unsere Räder gestanden haben.

Eine gute Stunde später sind wir mit etwas Wut im Bauch zurück beim Camper. Ein Vorteil, nach diesem Fussmarsch schlafen wir gut.

Montag ist ein Tag für´s Solar Mobil. Stadthaus, ganzer Tag geschlossen. Uni niemand zu sprechen. Touristenbüro gibt es nicht mehr in Malmö. Da kommen wohl zu wenig Touri´s. Da wir keine Bikes mehr hatten machten wir die Tour zu Fuss. Also wieder etwa 20 km. Bildli? Edith hat fleissig fotografiert. Ich habe nur die beiden Schlösser aufgenommen.

Auf diesem Bild sieht man nicht die 2 Bikes die hier gestanden haben.

Auf diesem Bild sieht man 2 geknackte Schlösser und Patrick, ein Schatten seiner selbst, nachdem der Raub entdeckt wurde.

Standort: Malmö, Karl Gustav Norr Platz vor dem Stadthaus

Rigg Gross Reparatur

Manchmal muss man etwas erfinderisch sein. Also wir haben ja 88m2 Lattengross. Das ist schon ein Unding zum Handhaben. Setzen vor allem braucht Muskelkraft. Wir haben extra keine elektrischen Winschen. Ich habe mir gesagt, bring ich das Grosssegel nicht mehr hoch, dann ist es Zeit zum Aufhören. Noch geht das Setzen ziemlich Ruckzuck. Und jetzt kommen dann bald Gäste, da geht es noch schneller.

Das Lattengross hat für jede Latte ein auf Rollen laufendes Wägelchen. Der oberste Punkt hatte immer einen besonders grossen Wagen, doppelt so gross wie die andern. Nun genau das Ding ging kaputt. Anstatt Rollen hat es zwei Graphitstäbe. Die waren auf einmal ziemlich abgetragen und behinderten das Laufen des Wagens. Verschiedene Versuche mit einem kleinen Wagen führten immer zum gleichen Resultat, Segelheissen kein Problem, Segel bergen nur möglich mit einer Winsch nach unten! Also ziemlich schwierig. Und im Fall dass das Grosssegel schnell geborgen werden müsste bei viel Wind, unmöglich. Also das richtige Teil muss her. Aber in Indonesien und auch in Malaysia nicht möglich.

Auslegeordnung. Das alles wird jetzt verbaut

Selber erfinden.

Zwei Wägeli sollten doch gleich sein wie ein grosses. Aber wie verbinden? Die Pumpe für Sikaflex hat ein Stift der den gleichen Durchmesser hat wie die zwei kleinen Wägelchen. Also wird die Pumpe dekomissioniert und der Stift in die richtige Länge gesägt. Noch ein Loch, damit man den Stift sichern kann. Und dann werden die zwei Wägelchen aneinander gebastelt.

Die 2 Wägeli zusammengeschustert

Resultat

Das Grosssegel lässt sich wieder setzten und bergen. Alles mit äh Leichtigkeit, ausser dem Setzen, das braucht Muskelkraft. Das Bergen geht dank Erdanziehung voll automatisch, so wie es sein sollte. Jetzt müssen wir nur noch eine neue Sikaflexpumpe kaufen und alles ist wie vorher.

Na sieht doch Toll aus

Noch ein Nachtrag. Das Metallteil welches die 2 Wägeli zusammen hält, seines Zeichen von einer Sikaflex Pumpe hat nach 3 Monaten den Geist aufgegeben. Die 2 Wägeli werden nicht mehr zusammen gehalten. Ein neues Wägeli muss bestellt werden. Wartezeit 1 Monat.

Trockenfallen

An einem Sonntag sind wir in Browns Bay Neuseeland trocken gefallen.

Tide Facts:

Hi 13:17 2.9m    Low 19:39 0.6m

Was wir wollen:

Ich denke um 15:30 verlassen wir den Ankerplatz und fahren auf den Strand zu bis auf eine Tiefe von 1.1m dort lassen wir den Buganker fallen und bringen den Heckanker mit dem Dinghi das Ankergeschirr aus. Kette (10m) und Leine (40m).

Wie haben wir das gemacht bzw. erlebt. Die folgende Tabelle erzählt etwas darüber

Uhrzeit Wassertiefe in m Bemerkung
1334 3.4 Wir messen die Wassertiefe am Ankerplatz um ein Gefühl für das Sinken des Wasserspiegels zu bekommen
1415 3.2 Die Tidenangaben stimmen. Der Wasserspiegel sinkt
1450 3.2 Ist wohl dem Schwojen zuzuordnen
1500 3.1 Wir sinken noch immer
1510 3.0 Skipper wird nervös wollen wir früher an den Strand fahren? Reicht die Zeit um das UW-Schiff zu reinigen und die Anoden am Saildrive zu wechseln?
1520 2.9 Fällt es dann nach Plan so tief, dass wir den Saildrive trocken erreichen?
1545 Am Strand, wir versuchen zu Ankern bei 1.2m Wassertiefe
1605 1.2 Es haut nicht hin, wir driften nach Achtern trotz wenig Wind vom Ufer her. Ich fahre vorwärts bis wir aufsitzen.
1635 Wir sitzen auf, Allure bewegt sich noch, aber wir verändern die Position definitiv nicht mehr.
1700 0 Wir sitzen auf. Gestranded, 0m unter dem Kiel
Nach 1700 So um 17:10 fange ich an den Schiffsrumpf von Seepocken (Barnicles) zu reinigen. Mit Spachtel vom Copper coat. Mit Plastikspachtel keine Chance.
1800 Wirklich trocken Beide Saildrives sind aus dem Wasser wir können Anoden wechseln. Gelegentlich spritz eine Welle den Skipper nass. Die wollen wohl wissen was da geschieht.
Die Sonntagsspaziergänger am Strand erkundigen sich ob wir Hilfe brauchen, ob wir feststecken. Wir sind eine kleine Attraktion
1830 Es wird dunkel
1939 Wir meinten das Wasser zu sehen wie es zurückkommt
2000 Definitiv das Wasser kommt zurück. Böse Zungen haben behauptet es käme heute nicht mehr.
2220 Es rüttelt im Schiff
2250 Fast frei. Ich versuche immer mal an der Leine des Heckankers zu ziehen. Aber ich bin nicht stark genug
2300 Ich bin stark genug und verhole uns am Heckanker zurück. Beim Heckanker angekommen schalten wir die Motoren ein und verholen uns an unseren Ankerplatz
2315 3.5 Wieder vor Anker. Wir sind erleichtert, hat alles bestens geklappt. Schiff gereinigt, Anoden gewechselt, Unterhaltung gehabt und geboten. Wir haben unseren 2ten Ankertrunk an diesem Sonntag.

So sieht das dann aus wenn die Yacht kein Wasser mehr um sich hat. Anker sollte zum grossen Teil  aus dem Ankerkasten sein und das Dinghi nicht am Davids. Also nicht zu viel Gewicht vorne oder hinten. Beachte wie tief wir in den Sand eingesunken sind. Sogar die Ruder. Das ist nicht unbedingt ideal.

Allure auf dem Trockenen Strand

 

 

 

Neuseeland und die ersten Reparaturen

Wir wussten, dass wir ein Problem hatten mit dem Furling (damit wird das Vorsegel bzw. die Genua ein- und ausgerollt). Was sich erst bei der Rigginspektion zeigte, war dass wir auch ein Problem mit dem Mast hatten. Der hatte nämlich einen Riss im Mastfuss von gut und gern 10 cm. Also kaum einklariert sofort den Rigger aufsuchen. Und zusammen schauen wir für einen Termin, damit der Mast noch vor den Festtagen repariert wird. Kein leichtes Unterfangen. Hier ticken die Uhren etwas anders.

mast-crack-761

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tatsächlich eine Woche später am Donnerstag den 24. Dezember kommt der Mast runter. Das mit einem riesen Krahn. Es geht schnell, denn Edith und ich haben schon die Segel abgeschlagen und alle elektrischen Leitungen gelöst.

Der erste Kostenvoranschlag beträgt 5‘000 NZD und sagt nicht aus, was alles gemacht wird. Der zweite Voranschlag liegt bei 7‘500 NZD ist sehr detailliert, aber es fehlt die Arbeit am Vorstag. Es sei erst möglich den Arbeitsumfang zu sehen, wenn das Rigg repariert und installiert wird. Denn, so der Rigger, durch den Riss wurde das Vorstag in die Länge gezogen und muss gekürzt werden. So rechnen wir mit Kosten in der Grössenordnung von 10‘000 NZD. Die Schlussrechnung wird dann 13‘685 NZD betragen. Darin inbegriffen Extras oder besser Wünsche von uns und 18% Mehrkosten. Die Arbeit wird recht gut ausgeführt. Aber eben, in NZ gilt eine Offerte nichts, es ist nur ein Richtpreis.

Wie wurde Repariert: Ein Stück (mit Riss) abgesägt und ein neues Stück angefügt. Nicht geschweisst sondern mit innen liegender Schürze angeschraubt. Jetzt haben wir den ersten Meter vom Mast neu.

Übrigens am 15. Dezember steht der Mast wieder. Aber wir müssen noch die Segel vom Segelmacher holen, die wurden auch gerade noch ein bisschen repariert. Dann gilt es Segel anzuschlagen, das laufende Gut ersetzen und das Elektrische wieder anschliessen. Insgesamt bringt uns das bis an die Weihnachtstage. So richtig fertig sind wir erst im Januar.

Aber wir können Opua nicht verlassen, denn gerade während den Festtagen gibt der Motor für den Wassermacher den Geist auf. Reparatur erst möglich ab dem 4. Januar.

Weihnachten verbringen wir mit Deutschen Freunden. Neujahr feiern wir zu zweit vor Russel und bewundern das kurze Feuerwerk im Bay of Islands. Jetzt sind wir wieder unterwegs. Richtung Süden, denn bald kommt Jasmin. Aber das im nächsten Bericht.

 

 

Samoa zum Ersten

Also Samoa, da gibt es 2 davon. Nicht Inseln, da hat es mehr. Aber Samoa da gibt es 2.

Zuerst wussten wir ja sowieso nicht wie wir nach Vanuatu gelangen wollten. Die meisten segeln von Tonga nach Fidschi und dann nach Vanuatu. Aber Fidschi, da waren wir ja schon. Also wählen wir eine andere Route, etwas nördlicher, näher am Äquator. Samoa, Wallis und Futuna, Vanuatu. Samoa ja, aber nur ein Samoa. Weiterlesen

Auf dem Trockenen

Es regnet. So sitze ich im Schiffinnern, zum Glück ziemlich trocken. Und es regnet weiter. Jasmin hat gerade per WhatsApp eine super Note durchgegeben. Ich esse Chinesen Take A Way. Und es Regent noch immer.

Also Allure ist an Land. Aufgebockt. Und ich fange an auseinander zu nehmen. Propeller weg. Oh da ist ja was kaputt. Getriebeöl ist milchig. also neue Dichtungen. 2´500 $. Die Ruder haben spiel, zu viel Spiel. Als Lager auswechseln. 1´500 $. Soll ich weiter aufzählen? Ich denke der Aufenthalt hier in NZ wird uns etwa 30´000 CHF kosten. Hauptsächlich Reparaturen und Service.

Nun ich hoffe, dass das nur alle 3 Jahre vorkommt. Sonst sind wir dann schnell pleite.

Oh, es regnet weniger., hört glaube ich sogar auf. Aber es ist zu dunkel (20:20) zum weiter Arbeiten

Erfahrung Fiji und Fiji – NZ überfahrt

Wie im Bericht 1200 SM gegenan erzählt wird kann man es auch machen. Ob es immer Notwendig ist den Gurus glauben zu schenken? Hier haben wir einige getroffen, die den direkten Weg genommen haben und sie waren um mehr als 2 Tage schneller. Auch wurde uns bestätigt das diese Segler immer den direktesten Weg nehmen.

Fiji – Behörden. Wir haben eine Waffe an Bord. Tatsächlich hier im Pazifik ist das ein unnötiges Ding. Aber trotzdem wir waren bereits froh eine Waffe dabeizuhaben, sei es nur zur Beruhigung.

An vielen Orten muss man die Waffe deklarieren und auch abgeben. So auch in Fidschi. Uns wurde versichert, dass wir von überall ausklarieren können und dass die Waffe dorthin geliefert würde, gratis. Zum Glück erkundigten wir uns gut 1 Monat vor der geplanten Abfahrt. Jetzt tönte es ganz anders. In Savusavu haben wir einklariert. Hier haben wir uns auch erkundigt. Ausklarieren wollten wir von Suva.

Die Waffe nach Suva bringen hätte zwischen 200 und 600 Fiji Dollar gekostet. Genaues wollte man uns nicht sagen. (In Suva wurde uns das nach Rückfrage in Savusavu bestätigt)

Auf die Frage, wie man den von Savusavu innerhalb 24 Stunden aus den Fiji-Gewässer komme wurde uns gesagt, dass man ohne Probleme am Tag segeln und nachts Ankern dürfe. Einfach nicht mehr an Land gehen und auf gerader Route die Gewässer verlassen. Es sei nicht sicher während der Nacht in Fiji-Gewässer zu segeln. Gut dachten wir.

Beim Ausklarieren wurde uns dann in Savusavu klar gesagt, dass wir sofort (innerhalb 1 Std) ablegen müssten und dass wir auf keinen Fall irgendwo ankern dürften. Spezifisch wurde Namena erwähnt. Auf die Frage betreffend Sicherheit und segeln in der Nacht wurde uns gesagt, das sei unser Problem, wir müssten jetzt Fiji-Gewässer sofort verlassen ohne irgend wo zu ankern.

Längere Schläge planen

Also wir werden oft gefragt, wie bereitet man sich auf einen längeren Schlag vor, wie lange dauert es von A nach B. Hier ein paar Antworten an einem Beispiel: aktuell, wir wollen von Fidschi nach Neuseeland, Opua segeln. Die Distanz beträgt je nach gesegelter Route etwa 1200 Sm

Nach Neuseeland muss man verschiedene Wetterzonen durchqueren. Wir starten in der Passatzone und enden in der Westwindzone. Je nach Jahreszeit bewegt sich die Konvergenzzone. Die Konvergenzzone ihrerseits bewegt andere Zonen (z.B. Passat und Westwind) nördlicher oder südlicher. Kommt dann noch eine spezielle Situation dazu, wie gerade dieses Jahr El Niño, wird es noch komplizierter. Also nebst aktuellem Wetter gilt es auch Jahreszeit, vorherrschende Wind (und Wetter) Verhältnisse und die Strömung in die Planung mit einzubeziehen. Und es gilt ja vor allem sicher, also ohne Sturm ans Ziel zu gelangen. Wenn Dich das alles interessiert dann lies mal weiter

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