Elektrik

Stromversorgung in der Allure

Hier endlich etwas über die Stromversorgung von Allure. Tja wie wahrscheinlich viele Segler sind wir einfach mal losgezogen ohne etwas an der Yacht zu ändern. Aber schon bald zeigte sich, so geht es nicht. Denn jeden Tag lief der Motor für mindestens 3 Stunden um Strom zu produzieren.

In Gran Canaria wurden 4 Solarpaneele à je 145 Wp installiert. Alle vier in Reihe geschaltet auf einen MPPT 60A Regler. Der Solarregler ist einer der besseren Klasse, mit ihm kann man nämlich viele Parameter einstellen die es erlauben, eine Batteriebank optimal  zu laden.

Die täglichen Motorenstunden entfielen. Und wir hatten fast immer Strom. Nur mussten wir ständig den Kühlschrank ein und ausschalten. War es bewölkt, musste der Motor wieder zu Hilfe genommen werden.

In Panama wurden alle Batterien ersetzt mit geschlossenen Nassbatterien. 5 Batterien à je 125 Ah. Das hatte den grossen Vorteil, dass wir die Batterien mit dem Backbord oder Steuerbord Motor laden könnten. Alle 5 Batterien waren parallel geschaltet. Also Service und Starterbatterie alles zusammengeschaltet. Wehe wenn der Skipper nicht immer jeden Tag genau auf den Batteriemonitor geschaut hat, dann hätte man Allure anschieben müssen um einen Motor starten zu müssen.

Allerdings, wir haben einen tragbaren Generator von 1kW an Bord. Im Notfall könnte man also eine Batterie laden.

Die panamaischen No-Name Batterien waren ein Reinfall. Wir hörten noch von anderen Yachties, dass Batterien in Panama erstanden genauso wenig taugen wie sie viel kosten.

Das nächste Set von Batterien kauften wir in Tahiti. 4 Nassbatterien wurden mit 3 Sonnenschein 185 Ah Gel Batterien ersetzt. Und da schlich sie wieder ein Fehler ein. Ich war zu geizig gleich 4 Batterien zu kaufen. Nämlich 3 als Hausbatterien und eine Backbord als Starterbatterie.

Ab Tahiti konnten wir nämlich die Batterien im Bedarfsfall nur noch mit dem Steuerbordmotor laden, weil wir jetzt ja verschiedene Batterie Typen hatten. Nassbatterien Backbord, Gelbatterien Steuerbord. Und die haben halt verschiede Ladecharakteristiken.

Man glaubt es kaum, aber in der nähe des Äquators hat es nicht genügend Sonne um den notwendigen Strom zu produzieren. Warum? Die Sonne scheint doch immer? Also Sonnenaufgang ist vielleicht schon vor 7. Aber vor 10 Uhr ist die Sonne nicht hoch genug am Himmel um etwas in die Solarzellen zu liefern. Und schon um 15 Uhr ist wieder fertig. Das entspricht nur 5 Std während dem die Batterien gefüllt werden. Zwar tüchtig, aber eben nur 5 Stunden und 19 Stunden wird Strom entnommen.

Anders zum Beispiel in Neuseeland. Zwar scheint die Sonne bei weitem nicht so intensiv wie in den Tropen, aber an einem guten Tag fängt der «Solartag» ab 6 Uhr an und hört erst um 19 Uhr auf. 13 Stunden Strom erzeugen und «nur» 11 Stunden beziehen. Hier kann man also die Batterien tatsächlich fast jeden Tag voll laden.

Vielleicht weisst Du das nicht, Aber das Laden einer Batterie ist in den meisten Fällen nicht nur eine Sache von vielen Ampere sondern auch eine Sache von genügend Zeit. Man kann nicht einfach 30 Ampere in die Batterie buttern während 6 Stunden = 180Ah. Nein das akzeptiert die Batterie nicht. Am Anfang, wenn sie noch nicht gross geladen ist kann man schon 30 oder mehr Ampere laden. Aber wenn die Batterie dann mal irgend wo über 60 – 70% geladen ist, akzeptiert die Batterie nicht mehr den vollen Strom ohne schaden zu nehmen. Der Regler muss, obwohl vielleicht noch Strom vorhanden wäre, runter regeln, damit die Batterie den erhalten Strom in sich diffundieren kann. Ab jetzt geht es langsamer, braucht also mehr Zeit.

Noch ein wichtiger Punkt. Allure ist ein cleveres Bötchen. Kaum geht die Sonne auf, steckt sie ihre 2 Buge in die Sonne. Die Solarpaneele sind achtern, werden also abgeschattet. Und am Abend mach unsere Allure nochmals dasselbe. Sie will halt den Sonnenuntergang geniessen. Spass bei Seite. Die Sonne ist oft auf der falschen Seite und richtig ausgerichtete Solarpaneele bringen 4 – 5 mal mehr Strom. Wir können die Paneele achtern nur horizontal oder in einem Winkel von 45 Grad ausrichten. Das bringt schon viel, aber nicht genug. In Neuseeland wurde ein 130Wp Solarpaneel installiert, welches immer genau in die Sonne gestellt werden kann. Jetzt haben wir vom ersten Sonnenstrahl bis zum letzten fast immer 5 oder mehr Ampere die fliessen.

Eigentlich war ich immer gegen einen Windgenerator. Die machen eh noch krach. Aber jetzt wird in NZ auch so ein Ding installiert. Und wie das dann so funktionieren wird, dass werde ich in ein paar Monaten dann hier aufschreiben. Also Fortsetzung folgt.

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